Zum Thema der Erfahrungspunkte unterhalb von Liga 1: Ja, das Problem an der Sache sehe ich wohl, leider ist das Problem sehr vielschichtig.
Für schwächere Spieler (und somit auch junge Talente) bestehen folgende Anforderungen:
- Sie müssen sich um so stärker verbessern, um so stärker die Konkurrenz ist (Catch-Up-Mechanismus, um ein Herankommen an Stärkere zu ermöglichen).
- Es darf sich nicht zu sehr lohnen, diese gegen starke Gegner einzusetzen, um Abschenken zu vermeiden.
- Einsätze in unteren Ligen dürfen sich nicht zu sehr lohnen, um absichtliche Abstiege zum Neuaufbau zu vermeiden.
Bislang wurde versucht, hier einen Mittelweg zu finden, indem die Erfahrungspunkte sinken, wenn zu schwach unter der Besten Elf aufgestellt wurde.
Neue Überlegungen von mir gehen nun aber in die Richtung, das Maximum, was die Spieler durch ein Spiel an Erfahrungspunkten gewinnen können, zu begrenzen. Zugleich könnte der Spielraum der Punkte unterhalb der Besten Elf etwas ausgedehnt werden, der Erfahrungsgewinn der Spieler aber reduziert werden, wenn deren Stärke zu sehr von der aufgestellten Durchschnittsstärke abweicht.
Die Vorteile:
- Mannschaften, die einfach durchweg etwas schwächer sind, hätten dadurch unverändert ihren Catch-Up-Mechanismus.
- In der ersten Liga wäre nach wie vor begrenzt, wie stark sich ein einzelner Spieler verbessern kann.
- Schwächere Reservisten könnten angenehmer nachgezogen werden.
- Die Punktegewinne für junge Talente in niedrigeren Ligen würden nicht so viel geringer sein, wie es derzeit der Fall ist.
Insbesondere unerwünscht sind nämlich Szenarien, in denen bewusst Spiele abgeschenkt werden, um gezielt schwächere Spieler mit Erfahrungspunkten zu versorgen und Szenarien, in denen es entweder lukrativ ist, sich gerade knapp in der Liga zu halten und Erfahrungspunkte zu sammeln oder absichtlich abzusteigen, um Erfahrungspunkte zu sammeln.
Das Balancing hierbei ist gelinde gesagt "etwas schwierig".
Gewünscht wäre aber eine Situation, in der man sich sagen kann: "Wow, ich habe hier dieses gigantische Talent, aber es hat erst Stärke 7. Der bekommt nun in der vierten Liga genauso viele Erfahrungspunkte wie in der ersten, also schicke ich ihn doch zur Ausbildung dorthin. Nach einer oder zwei Saisons hat der Stärke 11 erreicht. Nun bekommt er in der vierten Liga weniger, reizt die Grenze nicht mehr aus, also schicke ich ihn in die dritte Liga. Ich könnte ihn auch schon in der ersten einsetzen oder in die zweite schicken - aber die dritte reicht aus. Nach zwei weiteren Saisons ist er bei Stärke 14, nun schicke ich ihn in die zweite, da ich selbst mich in der ersten Liga noch immer zu stark schwächen würde."
Derzeit gibt es eher Situationen, die so aussehen: "Wow, ich habe hier dieses gigantische Talent, aber es hat erst Stärke 7. Also verleihe ich ihn erstmal für zwei Saisons und eine Menge Kohle in Liga 2, da gibt es einen Verein, der bereit ist, sich jedes Spiel entsprechend zu schwächen, wenn ich ihm genug zahle. Nach zwei Saisons hat er Stärke 12 erreicht - dann beiße ich nun in den sauren Apfel und setze ihn bei mir selbst immer wieder zwischendurch ein, weil er in Liga 1 durch den Stärkeunterschied ohne eine Begrenzung einfach unglaublich viele Punkte bekommt."
Hiervon nun einmal abgesehen bin ich mit der Talententwicklung mit Einschränkungen zufrieden. Mit Einschränkungen deshalb, da zwar die Talentschwemme gut eingedämmt wurde, mein Eindruck aber ist, dass leider viele Manager, die die vorherige Situation gewohnt waren, sich schwer damit tun, gedanklich umzustellen. Als Folge davon kommt es zu dem Fehlschluss, die Jugendcamps würden sich nicht mehr lohnen, da die dort gewonnenen Talente noch immer mit dem alten Status Quo verglichen werden und nicht mit dem neuen. Zuvor waren die Talente derart explodiert, dass gewaltig auf dem Weg zu einem Anteil von fast 10% war, nun sind wir bei 2%. Riesig lag in einem Bereich von über 30%, ist nun bei 12-13%. Die Erwartungshaltung in den Köpfen scheint aber immer noch eher die zu sein, dass jedes dritte bis vierte Talent riesig sein sollte und schon jede zweite Saison mindestens ein gewaltiger auftauchen sollte. Das ist nun nicht mehr der Fall. Stattdessen sind es in den hohen Camps eher so 1-2 riesige pro Saison und ganz vereinzelt mal ein wirkliche Ausnahmespieler - welcher aber mit höherer Wahrscheinlichkeit als zuvor auch schon über gewaltig liegen kann. Die Masse an gewaltigen kommt aber so nicht mehr. Dies führt zu Frust und dazu, dass diejenigen ihre Jugendcamps herunter schalten in der falschen Annahme, diese würden sich nicht mehr lohnen - obwohl sie sich im Verhältnis zu vorher sogar mehr lohnen. Mir kam schon mehrfach der Gedanke, ob das Problem in den Köpfen auch so da wäre, wenn ich einfach die Bezeichnungen für die Talentstufen um jeweils eins verschieben würde. Vollkommen geschummelt dann - aber in den Köpfen dadurch vielleicht ganz anders? Der Weisheit letzter Schluss ist das aber ganz sicher nicht.
Die Finanzentwicklung... hmm, ist noch ein anderes Thema. Hier sehe ich an vielen, inbesondere kleineren Stellen noch einiges an Optimierungspotential.